
Was ist Employee Enablement? (+ 7 Wege, es zu stärken)
Zuletzt aktualisiert:
18.4.2023
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8 Minuten
última actualización
18.4.2023
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Last updated:
April 18, 2023
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8 Minuten

„Das Geheimnis einer großartigen Kundenerfahrung ist eine großartige Mitarbeitererfahrung."
- Paul Marriott, Präsident von Customer Success, SAP Asia Pacific Japan
Und das können wir genau so unterschreiben. Die Employee Experience (EX), also die Mitarbeitererfahrung, ist von großer strategischer Bedeutung, da die Mitarbeiter:innen hierbei endlich als grundlegend für den Aufbau eines agilen und erfolgreichen Unternehmens anerkannt werden.
Eine positive Employee Experience kann jedoch nicht allein durch die Bindung der Mitarbeiter:innen erreicht werden. Strategien zur Mitarbeiterbindung konzentrieren sich darauf, die Menschen zu motivieren, ihr Bestes bei der Arbeit zu geben.
Das ist wichtig und wird es auch immer bleiben, aber Motivation ist eine endliche Ressource. So kann es vorkommen, dass sich Mitarbeiter:innen zwar für ihre Arbeit engagieren, aber ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen.
Was können Sie tun? Investieren Sie in Employee Enablement!
Bevor wir an dieser Stelle tiefer einsteigen, möchten wir zunächst ein paar Begriffe definieren, denn die meisten Organisationen haben ein unterschiedliches Verständnis von ihrer Bedeutung – was sich interessanterweise auch erheblich darauf auswirkt, wie sie ihre Employee Experience gestalten.
❓ Was ist Employee Enablement?
Employee Enablement, übersetzt Mitarbeiterbefähigung, lässt sich am besten als strategische Vorgehensweise definieren, die darauf abzielt, den Mitarbeiter:innen alles zur Verfügung zu stellen, was sie brauchen, um ihre Arbeit effizient zu erledigen. Außerdem gilt es, ein Umfeld zu schaffen, das ihnen optimale Leistungen ermöglicht.
Jetzt denken Sie sich vielleicht: Moment mal, machen wir das nicht schon?
In unseren Augen ist die Antwort darauf meistens ein klares Jein: Die Erwartungen der Organisationen orientieren sich häufig an den Ressourcen, über welche die Mitarbeiter:innen bereits verfügen. Seltener wird geschaut, ob wir den Mitarbeiter:innen weitere Tools und Ressourcen bereitstellen können, mit denen sie ihre Produktivität noch weiter steigern könnten.
Was ist der Unterschied zwischen Employee Enablement und Employee Engagement?
Laut SHRM bezieht sich der Begriff Employee Engagement auf den Grad der Einbindung der Mitarbeiter:innen und ihrer Verbundenheit mit einer Organisation.
Employee Enablement ist eine Weiterentwicklung, sozusagen die nächste Stufe des Employee Engagements.
Employee Enablement ermöglicht es den Mitarbeiter:innen, durch maßgeschneiderte Lernerfahrungen, Anleitung und Schulung weiterhin herausragende Leistungen zu erbringen. Im Gegensatz dazu konzentriert sich das Employee Engagement auf die Aufrechterhaltung des Produktivitätsniveaus und die Sicherstellung, dass die Arbeit der Mitarbeiter:innen auf die Unternehmensziele einzahlt.

Die Unternehmen erkennen den Einfluss, den Employee Enablement auf die Mitarbeiter:innen hat. Der NTT-Bericht „2020 Intelligent Workplace" zeigt, dass 86,6 % der Unternehmen den zukünftigen Arbeitsplatz so gestalten wollen, dass er die Mitarbeiter:innen bestmöglich unterstützt.
Was ist der Unterschied zwischen Employee Enablement und Empowerment?
Beim Employee Empowerment geht es darum, den Mitarbeiter:innen die Befugnis zu geben, Risiken einzugehen, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen, indem sie die Ressourcen des Unternehmens nutzen, um Ergebnisse zu erzielen.
Technisch gesehen sollte Empowerment ein Teil Ihrer Strategie für Employee Engagement und Enablement sein. Zusammengenommen können Organisationen dieses mächtige Trio nutzen, um eine phänomenale Employee Experience am modernen Arbeitsplatz zu schaffen.
💪Warum ist Employee Enablement wichtig?
Bei Empowerment und Enablement geht es darum, den Mitarbeiter:innen die Befugnis zu geben, Risiken einzugehen, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen, indem sie die Ressourcen der Organisation nutzen, um Ergebnisse zu erzielen.
Abgesehen von den offensichtlichen Vorteilen wirkt sich das Employee Enablement auch positiv auf den Umsatz und die Produktivität aus. Es verbessert auch die Arbeitszufriedenheit und senkt die Kosten der Fluktuation.
Während sich viele Umfragen darauf konzentrieren, wie sich das Engagement auf ein Unternehmen auswirkt, untersucht die Unternehmensberatung Korn Ferry die Auswirkungen von Enablement und Engagement. In der Umfrage werden die Mitarbeiter:innen in 4 Gruppen eingeteilt, basierend auf dem relativen Niveau des Engagements und Enablements im Vergleich zum globalen Referenzwert von Korn Ferry.

📊 Von Employee Engagement zu Enablement in 7 Schritten
In der Theorie hört sich das alles gut an, aber wie kann man das Employee Enablement fördern? Hier sind sieben wichtige Schritte, die Ihnen beim Umsetzen in die Praxis helfen werden.

#1 Definieren Sie SMART-Ziele und Benchmarks
Sie sind überzeugt, dass Ihre Strategie zur Verbesserung der Employee Experience den Punkt Employee Enablement braucht? Wir auch! Unser Tipp: Definieren Sie SMART-Ziele.
Wie werden Mitarbeiter:innen, Teams und das Unternehmen von der Weiterentwicklung des Employee Engagements hin zu Enablement profitieren?

Denken Sie über die qualitativen und quantitativen Ergebnisse in allen drei Szenarien nach und ordnen Sie diese dem Plan zu.
#2 Spüren Sie individuelle Defizite oder Wissenslücken auf
Vielleicht haben Sie sich schon einmal mit den individuellen Stärken und Schwächen Ihrer Mitarbeiter:innen beschäftigt, um herauszufinden, welche Fähigkeiten Ihrem Unternehmen fehlen, um zu wachsen und wo Sie entsprechend Maßnahmen wie Schulungen initiieren sollten.
Konzentrieren Sie sich auf die Mitarbeiter:innen und ihre individuellen Lernbedürfnisse. Stellen Sie ihnen folgende Fragen:
- Über welche Tools und Ressourcen verfügen Sie bereits?
- Inwiefern sind diese für Sie nützlich, um Ihre Arbeit zu erledigen?
- Wozu sind sie nicht in der Lage?
- Hindern sie Sie daran, optimal zu arbeiten?
- Welche Tools oder Ressourcen würden Sie gerne nutzen, damit sie ihre Aufgaben optimal erledigen können?
#3. Ermitteln Sie Verbesserungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz
Der nächste Schritt besteht darin, ein kollaboratives, offenes Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Ihre Mitarbeiter:innen psychologische Sicherheit und ein Gefühl der Gemeinschaft erfahren.
Enablement bringt nichts, wenn die Mitarbeiter:innen die Tools und Ressourcen aufgrund mangelnder Zusammenarbeit, Teamstrukturen oder anderer Probleme nicht nutzen können.
Führen Sie eine unternehmensweite anonyme Umfrage durch, um bestehende Probleme zu verstehen und herauszufinden, wie Sie diese Lösungen in den Enablement-Prozess einbauen können.
#4. Beseitigen Sie Hemmnisse in bestehenden Prozessen
Sobald Sie potenzielle Hindernisse identifiziert haben, optimieren Sie Ihre Arbeitsabläufe und Prozesse, um den Mitarbeiter:innen das richtige Umfeld zu bieten, das sie für ihren Erfolg benötigen.
Bedenken Sie Folgendes:
- Welche Mitarbeiter:innen und Teams sind erfolgreich? Warum?
- Wie können Sie diese Erfahrung auf den Rest des Unternehmens ausweiten?
- Welche Mitarbeiter:innen/Teams kommen zu kurz? Warum?
- Welche Faktoren führen zu suboptimalen Leistungen?
- Welche Faktoren tragen zu leistungsstarken Einzelpersonen und Teams bei?
Diese neuen und verbesserten Arbeitsabläufe sollten in Zukunft zur Standardvorgehensweise werden, um sowohl den derzeitigen Mitarbeiter:innen als auch Neuankömmlingen zu helfen.
#5. Ermächtigen Sie Mitarbeiter:innen, von der SOP abzuweichen
Ihre SOP (Standard Operating Procedure) bzw. Standardarbeitsanweisungen sollten die Mitarbeiter:innen nicht einschränken und sie daran hindern, kreativ über Probleme nachzudenken. Stattdessen sollten sie befähigt werden, bei Bedarf eigenständig zu handeln.
Employee Enablement funktioniert nur, wenn Sie Ihren Mitarbeiter:innen vermitteln, dass Sie ihnen vertrauen.
Ganz gleich, wie viele Umstände Sie berücksichtigen, Ihre SOP können in vielen Fällen unzureichend sein. Eine Möglichkeit, dies zu vermeiden, besteht darin, die Mitarbeiter:innen in die Erstellung der SOP einzubeziehen und sie jedes Quartal zu überprüfen. Noch wäre es, wenn Sie ihnen zeigen, dass Sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben und sie ermutigen, ab und zu vom Protokoll abzuweichen.
#6. Laden Sie zu offenen Diskussionen und gemeinsamem Lernen ein
Employee Enablement ist keine einmalige Angelegenheit. Kontinuierliche offene Gespräche können dazu beitragen, bestehende Arbeitsabläufe zu verbessern, neue Ideen einzuführen und sogar den Weg für kollaboratives Lernen zu ebnen.
Googles g2g (googler-to-googler) ist ein Peer-Learning-Programm, das auf den Prinzipien des kollaborativen Lernens basiert.
Aber keine Sorge, es ist weit davon entfernt, eine an viele Voraussetzungen geknüpfte Schulung in einem wenig intuitiven Human Resource Management System (HRIS) einzurichten und darauf zu hoffen, dass die Mitarbeiter:innen daran wachsen. Erkenntnisse aus dem 70-20-10-Lernmodell zeigen, dass meistens nur 10 % des Wissens durch formales Lernen erworben wird.
#7. Schaffen Sie eine offenen Wissensbasis – von Ihrem Team für Ihr Team
Viele interne Wissensplattformen haben einen grundlegenden Fehler: Sie basieren auf der Annahme, dass die Mitarbeiter:innen genau so etwas brauchen. Für ein echtes Enablement müssen Sie den Personen ein Mitgestaltungsrecht geben, die es direkt betrifft: Ihren Mitarbeiter:innen.
Ermuntern Sie sie, eine Wissensdatenbank aufzubauen, die von allen eingesehen, bearbeitet und aktualisiert werden kann. Erstellen Sie einen Prozess, der festlegt, wann und wer Ressourcen bearbeiten und aktualisieren darf, um Pannen zu vermeiden.
#8. Entwickeln Sie maßgeschneiderte L&D-Programme für den Lernbedarf
Kein Mensch lernt auf die gleiche Art und Weise, aber es wird fast immer erwartet, dass die Mitarbeiter:innen im Bereich Learning & Development dieselben Programme durchlaufen.
Sie haben bereits wichtige grundlegende Arbeit geleistet, indem Sie den individuellen Lernbedarf ermittelt haben. Jetzt ist es an der Zeit, Ihre Lern- und Entwicklungsinitiativen anzupassen. Einige Mitarbeiter:innen bevorzugen beispielsweise projektbasiertes Lernen, während andere lieber durch On-Demand-Kurse lernen.
Ordnen Sie die L&D-Ziele dem bevorzugten Lernmodell zu, damit die Mitarbeiter:innen wirklich lernen können, wann und wie sie wollen.
📝 Wie man Employee Enablement messen und verbessern kann
Nutzen Sie Ihre Erhebungen und Erkenntnisse zum Enablement als Grundlage für die Messung des Employee Enablements oder für Überlegungen zu dessen Optimierung.
Was genau sollten Sie messen? Ein guter Anfang ist es, den Mitarbeiter:innen die folgenden Fragen zu stellen:
- Haben Sie Zugang zu Technik, Tools und Ressourcen, um Ihre Arbeit gut zu erledigen?
- Haben Sie Zugang zu den Informationen, die Sie benötigen, um in Ihrer Rolle erfolgreich zu sein?
- Sind Ihre Arbeitsabläufe und Prozesse effizient?
- Verfügen Sie über die nötige Autonomie, um Entscheidungen zu treffen, damit Sie Ihre Arbeit effizient erledigen können?
- Werden Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in Ihrer Funktion sinnvoll eingesetzt?
- Sind Sie an Entscheidungen beteiligt, die sich auf Ihre Arbeit auswirken?
- Erhalten Sie die notwendigen Lern-, Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten?
In Verbindung mit Leistungsbewertungen und Daten, die Sie durch Umfragen zum Engagement und in persönlichen Gesprächen sammeln, erhalten Sie ein klares Bild davon, wie ein maßgeschneidertes Employee Enablement die Mitarbeiter:innen und das Unternehmen voranbringen kann.
Diese umfassenden Einblicke werden Sie sicher auch zu Verbesserungsmöglichkeiten inspirieren, mit denen Sie das laufende Enablement optimieren können. Und ist das Employee Enablement erst einmal richtig in Gang gekommen, werden die Mitarbeiter:innen es Ihnen vermutlich selbst sagen, ohne dass Sie nachhaken müssen.
Wir bei Zavvy wissen, dass Menschen das größte Kapital von Unternehmen sind und als solches behandelt werden müssen. Unsere Mission ist es, die Zukunft der Arbeit zu verbessern. Nutzen Sie unser Angebot eines kostenloses Beratungsgesprächs für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter:innen proaktiv fördern und über sich hinaus wachsen sehen möchten. Buchen Sie jetzt ein Gespräch mit uns!
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