
Beispiele für Empathie am Arbeitsplatz (und wie sie gefördert wird)
Zuletzt aktualisiert:
18.4.2023
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última actualización
18.4.2023
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April 18, 2023
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"Man wird versuchen, Sie davon zu überzeugen, Empathie aus Ihrer Karriere herauszuhalten. Akzeptieren Sie diese falsche Prämisse nicht."
– Tim Cook, CEO von Apple
Unternehmen, die lange mit der Einführung von Remote-Arbeitsmodellen haderten, wurden durch die Corona-Pandemie zum Umdenken gezwungen. Plötzlich arbeiteten weltweit viele Menschen von zu Hause aus – ohne einen klar definierten Plan für Arbeitsabläufe oder Kommunikationskanäle zu haben.
Bereits vor der Pandemie zeigten zahlreiche Studien, dass flexiblere Arbeitsmodelle sich positiv auf die Stimmung auswirken. Die höhere Zufriedenheit der Beschäftigten mit ihrem Job bringt auch für Unternehmen zahlreiche Vorteile. Eine stärkere Mitarbeiterbindung oder mehr Produktivität zum Beispiel.
Stellen Sie sich vor, Sie wachen ohne Zeitdruck auf, nehmen ohne stressigen Weg zur Arbeit an einem Google-Hangout-Meeting teil oder holen Ihr Kind nachmittags ohne Hektik vom Kindergarten ab. Remote-Arbeit bietet den Vorteil, die Arbeit so zu legen, dass sie mit dem Alltag in Einklang steht.
Allerdings lässt nach den ersten Wochen im Home Office bei vielen Angestellten die erste Euphorie nach. Von ersten Burnout-Symptomen über Zoom-Fatigue (Videokonferenz-Erschöpfung) bis hin zum Gefühl, isoliert zu sein – durch die plötzliche Umstellung auf remote zu Beginn der Pandemie nahm auch die Empathie am Arbeitsplatz immer mehr ab.
Hybride Modelle sind inzwischen zu einer normalen Arbeitsform geworden. Aus diesem Grund haben viele Unternehmen Empathie zum zentralen Bestandteil ihrer Remote-Arbeitskultur gemacht. Eine kürzlich durchgeführte Studie unter 150 CEOs ergab, dass über 80 % der Teilnehmenden Empathie als Grundlage für ihren Erfolg ansehen. Vor der Pandemie waren es lediglich 20 %, die Empathie als entscheidenden Faktor für den Erfolg sahen.
Was hat Führungskräfte dazu veranlasst, Empathie-Schulungen für ihre Angestellten in so großem Umfang zu fördern?
Viele Beschäftigte fühlten sich durch die Tätigkeit im Homeoffice weniger mit den anderen Teammitgliedern und dem Arbeitsplatz verbunden. Das überrascht nicht. Denn wenn die persönliche Begegnung durch virtuelle Interaktionen ersetzt wird, gibt es nur wenige Gelegenheiten für persönliche Kontakte – ganz zu schweigen von Empathie zwischen den Angestellten. Da die Mitarbeitenden die meiste Zeit des Tages auf Bildschirme schauen oder über E-Mails oder Nachrichten kommunizieren, fühlen viele sich sich nicht motiviert, Feedback oder Antworten in Echtzeit zu geben.
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis zahlreiche Führungskräfte die durch die plötzliche Einführung von Remote-Arbeit entstandenen Probleme wie unzureichende Zusammenarbeit, mehr Stress und Anspannung sowie einen Rückgang der allgemeinen Arbeitsmoral erkannten.
Empathie-Training wurde also zu einer unverzichtbaren Voraussetzung für den Erfolg von Remote-Arbeit. Das Training hilft Angestellten, sich besser mit der hybriden Arbeitsform zurechtzufinden und fördert das Gefühl von Zusammengehörigkeit und die Zusammenarbeit trotz räumlicher Trennung.
Eine Umfrage von State of Workplace Empathy aus dem Jahr 2018 ergab, dass 96 % der Befragten Empathie als einen wichtigen Faktor der Unternehmenskultur einstufen. Dennoch sind 92 % der Mitarbeitenden der Meinung, dass Empathie unterbewertet wird. Diese Zahl nimmt im Laufe der Jahre weiter zu. Dies gilt insbesondere für Remote-Arbeitsmodelle.
Die Menschen reden und sehen sich weniger, was zu einem geringeren Austausch, weniger Empathie füreinander, weniger Vertrauen, weniger Zusammenarbeit und weniger Teamgeist führt.
Der Bericht "2020 State of Remote Work" von Buffer und AngelList enthält Angaben von über 3.500 Remote-Mitarbeitenden weltweit. Ein zentrales Ergebnis der Umfrage ergab Erstaunliches:
Beschäftigte, die Remote-Arbeit nicht befürworten, arbeiten in gemischten Teams, die aus Angestellten im Büro vor Ort und Mitarbeitenden im Homeoffice bestehen.
53 % der Befragten, die Remote-Arbeit nicht empfehlen, arbeiten in Unternehmen mit einer Mischform aus Mitarbeitenden im Homeoffice und im Büro. Diese Beschäftigten hatten Probleme mit der Kommunikation und Zusammenarbeit, die mit der Arbeit in einem Unternehmen mit einer gemischten Belegschaft einhergehen.

Dieser Bericht zeigt eine Abnahme der Empathie. Mitarbeitende im Homeoffice werden sich beruflich wahrscheinlich weniger stark entwickeln und fühlen sich weniger als Teil des Teams, wenn der Anteil der Mitarbeitenden im Büro hoch ist.
Das ist nicht weiter verwunderlich. Wenn wir von Empathie sprechen, geht es darum, sich in die Lage einer anderen Person hineinzuversetzen oder ihre Sichtweise zu verstehen. Aber kann man von Ingenieur James aus New York erwarten, sich in die Lage von Cheryl vom Produktmarketing hineinzuversetzen, die remote in Omaha arbeitet? Oder in Joe, der im Employer Branding arbeitet und in Kroatien lebt? Höchstwahrscheinlich nicht!
Was passiert also, wenn Menschen an einem anderen Ort arbeiten? Ein Mangel an Empathie kann, wenn er nicht behoben wird, die Moral des Teams beeinträchtigen, die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden beeinträchtigen und zu weniger Produktivität und einer höheren Personalfluktuation führen.
👬 Was bedeutet Empathie am Arbeitsplatz?
Empathie ist mehr als die Erwartung, dass sich Ihre Beschäftigten in die Lage anderer Teammitglieder versetzen und deren Perspektive verstehen. Diese Fähigkeit zu entwickeln erfordert etwas Geduld, wenn Menschen keine genetische Veranlagung für Empathie haben. Zumal Menschen in einem Team keine Familie sind, sondern eine Gruppe, die zusammenarbeitet.
Deshalb müssen Unternehmen Maßnahmen ergreifen, die Ihre Beschäftigten dazu ermutigen, die Emotionen und Gefühle anderer zu erkennen und ihre Stimmungslage zu verstehen. Auf diese Weise werden sie sich motiviert fühlen, sich gegenseitig bei Konflikten oder in herausfordernden Zeiten zu unterstützen.
Empathie am Arbeitsplatz ist die Fähigkeit, die Perspektive eines Teammitglieds zu verstehen und zu berücksichtigen. Empathische Menschen haben Mitgefühl und Verständnis für ihre Mitmenschen und können sie dadurch in schwierigen Situationen unterstützen.
Empathie ist nicht dasselbe wie Sympathie. Sympathie ist eine gefühlsmäßige Zuneigung für jemanden. Empathie hingegen bedeutet, dass man die Gefühle einer anderen Person nachvollziehen kann.
Von Empathie am Arbeitsplatz spricht man beispielsweise, wenn ein Teammitglied bemerkt, dass der neue Kollege Probleme mit einer Aufgabe hat man anbietet, zu helfen.
📚 Arten von Empathie
Laut dem renommierten Psychologen Daniel Goleman ist ein auf Empathie basierender Führungsstil eine der fünf Schlüsselkomponenten der emotionalen Intelligenz. Können Führungskräfte sich in ihre Teammitglieder hineinversetzen, ist dies von großem Vorteil für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Empathie wird in drei Hauptkategorien unterteilt: kognitive Empathie, emotionale Empathie und mitfühlende Empathie.
Kognitive Empathie
Bei der kognitiven Empathie geht es darum zu verstehen, wie der Verstand einer anderen Person funktioniert. Sie erfordert keine emotionale Einfühlung. Diese Form der Empathie beschreibt vielmehr die Fähigkeit, sich in die Denkweise des Gegenübers hineinversetzen zu können.
Nutzen Führungskräfte ihre Fähigkeit der kognitiven Empathie, können sie besser verstehen, was in ihren Teammitgliedern vor sich geht. Im Vertrieb ist kognitive Empathie ein großer Vorteil, da sie dabei hilft, die Stimmung der Kundschaft besser einschätzen zu können. So kann die beste Vorgehensweise beim Verkaufsprozess festgelegt werden.
Emotionale Empathie
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen neben einem weinenden Freund. Auch Ihnen kommen die Tränen, während sie miteinander sprechen. Sie teilen den Schmerz. Je mehr Sie die Mimik der Person beobachten und den verzweifelten Klang der Stimme hören, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie ähnliche Gefühle empfinden werden.
Sie fühlen sich traurig, wenn Ihr Gegenüber traurig ist und Sie möchten mit Ihren Worten, Handlungen und Gesten trösten. In diesem Fall hat sich unser Gehirn von der kognitiven Perspektive auf eine Perspektive verlagert, die eine emotionale Erfahrung teilt. Aus diesem Grund wird emotionale Empathie manchmal auch als affektive Empathie bezeichnet, da sie uns beeinflusst oder verändert. Es geht nicht nur darum zu wissen, wie sich jemand fühlt, sondern auch darum, eine echte Beziehung zu dieser Person aufzubauen, während diese mit ihren gegenwärtigen Emotionen ringt.
Die Sozialpsychologen Hodges und Myers unterteilten emotionale Empathie in drei Komponenten:
- Die Emotion des Gegenübers übernehmen (emotionale Ansteckung).
- Das Gefühl von Verzweiflung als Reaktion auf den Schmerz der anderen Person.
- Mitgefühl für eine andere Person empfinden.
Emotional einfühlsame Menschen sind sensibel und werden oft durch den Schmerz oder die Probleme von anderen Menschen belastet. Es kann eine Herausforderung für sie darstellen, sich mit den Konflikten von Mitmenschen auseinanderzusetzen. Wenn die Probleme des Gegenübers nicht gelöst werden, kann sich das auch auf ihre psychische Gesundheit auswirken.
Emotional empathische Menschen können sich schützen, indem sie:
- regelmäßige Auszeiten nehmen
- Grenzen setzen und die eigenen Bewältigungsmechanismen stärken
Diese Strategien helfen Ihren Beschäftigten, Wege zu finden, um zu helfen, ohne dabei Ihr emotionales Wohlbefinden zu beeinträchtigen. In Unternehmen, in denen Führungskräfte emotionales Einfühlungsvermögen zeigen, trägt dies dazu bei, Vertrauen zwischen Ihnen und Ihren Teammitgliedern aufzubauen und eine echte Beziehung und Offenheit zu entwickeln.
Mitfühlende Empathie
Bei der mitfühlenden Empathie geht es darum, den emotionalen Schmerz einer anderen Person zu teilen und praktische Schritte zu unternehmen, um ihn zu lindern, während man sich gleichzeitig um die Person sorgt.
Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass eines Ihrer Teammitglieder sehr verärgert oder wütend ist, weil es vor kurzem einen potenziellen Kunden aufgrund eines Fehlers verloren hat. Wenn Sie diese Person unterstützen, können Sie ihr helfen, die Situation zu bewältigen, und sie dazu anspornen, beim nächsten Mal bessere Leistungen zu erbringen.
Es ist jedoch wichtig, nicht nur Verständnis für die emotionale Reaktion der betroffenen Person zu zeigen, sondern auch für die Situation, in der sie sich befand. Sie können sich etwas Zeit nehmen, um zuzuhören und praktische Ratschläge oder Anleitungen zu geben, damit es beim nächsten Mal besser läuft.
Diese Beispiele zeigen, wie sich die drei Formen der Empathie in einem Unternehmen auswirken:
❓ Warum ist Empathie am Arbeitsplatz wichtig?
Empathie ist eine Eigenschaft, auf die viele Personalverantwortliche bei der Rekrutierung von neuen Talenten achten. Hier sind einige Gründe, warum Empathie am Arbeitsplatz eine wichtige Fähigkeit ist:
Verbessert die soziale Kompetenz
Unabhängig von der Branche oder der Tätigkeit werden Ihre Mitarbeitenden durch die Förderung positiver Arbeitsbeziehungen zu anderen Teammitgliedern und der Kundschaft ihre sozialen Kompetenzen kontinuierlich verbessern und ihre Karriere vorantreiben.
Ihr Klientel wird durch den empathischen Umgang Vertrauen und Loyalität zu Ihren Beschäftigten aufbauen. Als Führungskraft können Sie Ihre Angestellten zu mehr Empathie am Arbeitsplatz ermutigen, indem Sie ihnen nahelegen:
- mehr Fragen zu stellen
- aufmerksamer zu werden
- mit Bedacht zu antworten
- die Bedürfnisse der Klienten zu verstehen und zu erfüllen
Macht Angestellte zu großartigen Teamplayern
Empathie ist eine wichtige Fähigkeit für ein harmonisches Zusammenarbeiten im Team. Werden die jeweiligen Standpunkte verstanden, kann ein Team Probleme schnell lösen.

Im Jahr 2016 startete Google eine Untersuchung: Mit dem Projekt Aristoteles wurde erforscht, aus welchem Grund einige Teams erfolgreich waren, während andere Schwierigkeiten mit den Aufgaben hatten. Gruppen, die gut abschnitten, zeigten gemeinsame Verhaltensweisen wie:
- Jedes Teammitglied konnte sich gleichberechtigt einbringen und die eigene Meinung bei Gesprächen äußern. Alle hatten dabei ungefähr gleich lange Redezeiten.
- Die Teammitglieder konnten nonverbale Signale wie Tonfall und Mimik der anderen deuten.
- Wann immer eine Person aus dem Team sich schlecht fühlte, zeigten die anderen sich besorgt und unterstützten sie.
Fördert die Verbundenheit
Empathie ist ein Grundpfeiler der emotionalen Intelligenz. Die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und Empathie zu zeigen, ist essentiell für ein harmonisches Miteinander. Auch am Arbeitsplatz ist Empathie gefragt, denn Menschen in einem Unternehmen müssen miteinander auskommen und bereit sein, sich gegenseitig zu unterstützen, wenn es darauf ankommt. Der persönliche Kontakt zu Ihren Beschäftigten hilft Ihnen, ihre Ansichten zu verstehen, klar zu kommunizieren und über ihre Anliegen zu sprechen.
Emotional intelligente Führungskräfte sind auch deshalb effektiver und produktiver, weil sie die Gefühle und Bedürfnisse ihrer Beschäftigten erkennen und ihnen ein Gefühl des Vertrauens in ihren Erfolg vermitteln können. Zudem sind sie in der Regel erfolgreicher, weil sie Probleme, die die Produktivität bremsen, wirksam überwinden können, indem sie engere Beziehungen zu ihren Talenten aufbauen. Darüber hinaus fördern empathische Führungskräfte das Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen den Teammitgliedern, wodurch die Zufriedenheit aller Beteiligten steigt. Eine Führungskraft, die versteht, was einzelne Personen brauchen, kann dafür sorgen, dass die Arbeitsmoral auf einem hohen Niveau bleibt. Auch vermitteln sie ihren Angestellten das Gefühl von Sinnhaftigkeit und Verwirklichung, indem sie ihre Talente darin unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Steigert die Produktivität

Empathie fördert die Zusammenarbeit und damit die Produktivität, was zu einer höheren Zufriedenheit und einem größeren Erfolg der Mitarbeitenden führt. Auch bei hybrider Arbeit oder bei remote sollte eine Kultur der Empathie entwickelt werden. Mangelndes Einfühlungsvermögen unter Mitarbeitenden, die im Homeoffice arbeiten, führt schnell zu einem Gefühl der Isolation, was sich negativ auf die Produktivität auswirkt.
Sie können die Empathie Ihrer Beschäftigten fördern, indem Sie Meetings veranstalten, bei denen sie von Angesicht zu Angesicht miteinander sprechen. Ein anderer Ansatz wäre, ihnen zu zeigen, wie wertvoll ihr Beitrag ist und welche positiven Auswirkungen ihre Arbeit auf andere hat. Dies wird Ihre Remote-Talente dazu bringen, sich mehr zu engagieren und dazu motivieren, enger mit anderen im Team zusammenzuarbeiten.
Verbessert die Kulturkompetenz
Unternehmen mit einer aufgeschlossenen und toleranten Kultur sind stolz auf die Diversität im Haus. Das bedeutet, dass Beschäftigte aus verschiedenen Kulturen zusammenkommen, um auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. Um eine Unternehmenskultur zu fördern, in der Menschen reibungslos und konfliktfrei zusammenarbeiten können, ist ein Empathie-Training unerlässlich.
Einfühlsames Hinhören und die Kultur anderer Teammitglieder kennenzulernen, kann die persönliche Einstellung füreinander positiv verändern. Es trägt dazu bei, nachhaltige Beziehungen aufzubauen. Dadurch wird ein Umfeld des Vertrauens und des Wachstums gefördert.
🎓 Kann man Empathie lernen?
Forschende fanden Variationen in den Genen CNTNAP2 und NTRK2, die wahrscheinlich für die Fähigkeit verantwortlich sind, soziale Signale genauer zu erkennen und entsprechend auf diese zu reagieren.
Für diejenigen, die keine genetische Veranlagung für Empathie haben, könnten folgende Einflüsse das Empfinden von Mitgefühl zusätzlich erschweren:
- Die Erziehung
- Die Behandlung, die man durch andere in emotional belastenden Situationen erfahren hat
- Aussagen anderer über Gefühlsäußerungen, die man verinnerlicht hat
- Die Angst, überfordert zu werden oder auf eine bestimmte Weise von anderen Menschen wahrgenommen zu werden
Emotionale Intelligenz und Empathie sind wie bereits erwähnt eng miteinander verknüpft. Empathie-Skills können jedoch auch unabhängig von der genetischen Veranlagung erlernt werden.
Genau wie Menschen ein neues Verhalten oder eine neue Fähigkeit lernen können, können sie sich auch in Empathie üben, indem sie einen Zyklus von Anleitungen, Modellen, Übungen und Feedback befolgen.
Je besser Sie den emotionalen Zustand einer anderen Person verstehen, desto besser werden Sie in der Lage sein, adäquat zu reagieren.
🏢 Beispiele für Empathie am Arbeitsplatz
Hier sind ein paar Beispiel dafür, wie Empathie am Arbeitsplatz aussehen könnte:
Ein Verkäufer im Einzelhandel fühlt mit einer Kundin mit, deren Absätze nach dem Kauf von Schuhen im Geschäft kaputt gegangen sind.
Marketing-, Produkt- und Vertriebsteams können sich in ihre Zielgruppen einfühlen und deren Probleme verstehen. So können sie Lösungen entwickeln, die ihrem Klientel das Leben erleichtern.
Ein Autor kann sich in die Probleme seiner Leserschaft einfühlen und schreibt einen Artikel, der ihre Gefühlswelt beleuchtet und Lösungsansätze bietet.
In einem Unternehmen zeigen Angestellte Empathie, indem sie sich gegenseitig unterstützen und zusammenarbeiten.
Teammitglieder hören einander respektvoll zu, verstehen die unterschiedlichen Sichtweisen und teilen in Brainstorming-Sitzungen ihren eigenen Standpunkt mit, ohne andere zu beleidigen oder das Meeting in eine Debatte zu verwandeln.
Die Unternehmensführung zeigt Empathie, indem sie sich das Feedback der Beschäftigten genau anhört und es in die Geschäftsprozesse einbezieht.
Lern- und Entwicklungsteams fühlen sich in die Kundendienst-Teams ein und entwickeln wirksame Lernprogramme, die den Beschäftigten im Kundendienst helfen, ihre Aufgaben besser zu bewältigen und einen hervorragenden Kundenservice zu bieten.
Ein Personalvermittler kann sich in einen Bewerber hineinversetzen, der wegen eines Notfalls in letzter Minute das Vorstellungsgespräch verschieben muss.
Eine Führungskraft hat Verständnis für ein Teammitglied, das einen schlechten Tag hat und bietet ihm an, einen Tag oder eine Woche frei zu nehmen (abhängig von der jeweiligen Situation).
🏆 Wie Empathie am Arbeitsplatz wirksam gefördert wird
In unserem Webinar "How To Make Hybrid Work for People & Culture" haben wir dieses Thema aufgegriffen. Wir konnten eine deutliche Kluft zwischen den Erwartungen von Führungskräften und den Plänen von Beschäftigten feststellen. Diese Erkenntnis stimmt mit den alarmierenden Statistiken überein, die zeigen, wie viele Führungskräfte den Kontakt zu ihren Beschäftigten im Homeoffice verlieren – und wie Empathie zur Inklusion von Angestellten in hybriden Arbeitsverhältnissen oder im Homeoffice beiträgt.

Eine Gartner-Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass Unternehmen, die eine Kultur der Zugehörigkeit schaffen, Folgendes erreichen:
- Eine 6,2 %ige Steigerung des Arbeitseinsatzes
- Eine 5 %ige Steigerung der Mitarbeiterbindung
- Fast 3 % mehr individuelle Leistung von Beschäftigten
Wie können Unternehmen also die Empathie am Arbeitsplatz effektiv fördern, unabhängig vom jeweiligen Arbeitsmodell?
1. Eine Kultur der Empathie entwickeln
Für Unternehmen, in denen die psychische Gesundheit ihrer Angestellten einen hohen Stellenwert hat, ist die Entwicklung einer mitfühlenden Kultur innerhalb der Teams eine hervorragende Möglichkeit, um die Empathie am gesamten Arbeitsplatz zu fördern. Eine mitfühlende Arbeitskultur ermöglicht es den Teammitgliedern, in jeder Situation einen Schritt zurückzutreten und zu erkennen, dass jeder Mensch durch unterschiedliche Dinge motiviert wird und andere Bedürfnisse hat.
Empathie hilft den Beschäftigten, die Perspektiven, Absichten und Bedürfnisse ihrer Mitmenschen zu verstehen. Dies führt zu engeren Beziehungen, einem besseren emotionalen Gesamtzustand und zu einer hervorragenden Unternehmenskultur. Außerdem bietet ein empathisches Miteinander eine gute Grundlage für eine effektive Kommunikation in Remote-Teams.
Wenn Führungskräfte Empathie zeigen, fühlen sich die Teammitglieder gehört, respektiert und verstanden. Sie sind eher bereit, ihre Probleme mitzuteilen, was es den Führungskräften ermöglicht, ihnen bei der Lösung aktueller Probleme zu helfen und eventuell auftretende Bedenken auszuräumen. Dies gilt für alle Arbeitsumgebungen – ob remote, hybrid oder vor Ort im Büro.
2. Teamentwicklung fördern
Eine Möglichkeit, die Teamentwicklung zu fördern, besteht darin, wertvolle und nachhaltige Beziehungen zu schaffen. Diese Beziehungen kann man sich wie ein Stromnetz vorstellen, das es allen Beteiligten ermöglicht, im Einklang miteinander zu arbeiten.
Für die bestmögliche Vernetzung aller Beschäftigten im Unternehmen haben wir ein Vernetzungsprogramm entwickelt, mit dem sich Ihre Angestellten automatisch auf Slack oder Microsoft Teams verbinden können. Ob für ein virtuelles Treffen zwischendurch, für bedeutungsvolle Gespräche oder für Meetings – mit diesem Programm kann sich Ihr ganzes Team auf einer viel tieferen Ebene verbinden, da entscheidende Fragen besprochen und nachhaltige Beziehungen aufgebaut werden.

Ihre Angestellten können Fragen über ihre “Höhepunkte und Tiefpunkte" stellen – was beiden Parteien die Möglichkeit gibt, sich über vertrauliche Dinge auszutauschen und im Gespräch gut zusammenzuwachsen.

So sieht das Template für das Vernetzungsprogramm von Zavvy aus:

Mit einer guten Vernetzung ihres Teams stellen Sie sicher:
- dass die Stimmen aller gehört werden
- dass alle im Team die Aufgaben der anderen verstehen
- dass es allen Beschäftigten leichter fällt, ihre Arbeit zu erledigen
3. Organisieren Sie virtuelle Events
Virtuelle Happy Hours und Aktivitäten wie Remote-Kochkurse und andere Schulungen sind eine gute Möglichkeit, Ihr Team in einem entspannten sozialen Umfeld zusammenzubringen, auch wenn es nicht physisch zusammen ist.
Um die Stimmung aufzulockern, sollten Sie kreativ werden. Sie können gemeinsam Spiele spielen oder sich Anekdoten aus dem Leben erzählen. Dadurch fühlen sich Ihre Beschäftigten sofort wohler im Umgang miteinander. Es hilft ihnen auch, sich als Team näher zu kommen, und trägt zur Empathie bei, indem es den Teammitgliedern einen Einblick in das Leben der anderen gibt, die sie sonst nicht kennen würden.
4. Gestalten Sie die Kommunikation so einfach wie möglich
Da Unternehmen immer mehr Möglichkeiten für Remote-Modelle schaffen, ist es wichtig, Mitarbeitende im Homeoffice in das Team, in die Unternehmenskultur und in die Prozesse zu integrieren, damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist eine unkomplizierte Kommunikation.
Kommunikation ist für den Aufbau einer Unternehmenskultur unerlässlich – und Remote-Mitarbeitende sind ein Teil davon. Die Verwendung asynchroner Kommunikation ermöglicht einen Arbeitsablauf, der perfekt mit Mitarbeitenden in hybriden Arbeitsmodellen, remote und Beschäftigten im Büro vor Ort harmoniert.
Fördern Sie außerdem die Kommunikation zwischen Büroangestellten, hybriden und Remote-Mitarbeitenden, indem Sie regelmäßige Teambesprechungen abhalten, an denen alle Beschäftigten teilnehmen können.
Achten Sie als Führungskraft auf die nonverbalen Signale Ihrer Angestellten bei Besprechungen:
- Wirkt jemand gestresst?
- Wird nervös gezappelt und die Konzentration lässt nach?
- Zeigt die Körpersprache Anzeichen von Desinteresse und Abwesenheit?
- Wird der Blickkontakt mit Ihnen vermieden?
Sprechen Sie die Personen nach dem Meeting persönlich an und erklären Sie ohne Vorwurf, dass Sie ihre Körpersprache wahrgenommen haben. Dadurch signalisieren Sie, dass Sie sich um Ihre Angestellten bemühen und dass ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden für Sie oberste Priorität hat.
5. Führungskräfte unterstützen
Ein diverses, multikulturelles Team zu leiten, kann eine besondere Herausforderung sein, denn es verlangt von den Führungskräften, dass sie Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven und kulturelle Hintergründe verstehen und über diese Unterschiede hinaus effektiv kommunizieren. Um Menschen aus verschiedenen Ländern, Kulturen und Subkulturen zu verstehen, sind kulturelle Intelligenz und Empathie gefragt.
Empathische Führungskräfte sind erfolgreicher, weil sie die Menschen, die für sie arbeiten, besser verstehen und erkennen können, wie sie jede Person in ihrem Team bestmöglich motivieren können – ein wesentlicher Bestandteil für den Aufbau und die Organisation eines erfolgreichen Unternehmens.
➡️ Fazit
Um eine gesunde Arbeitskultur zu etablieren, sollten Unternehmen ihren Beschäftigten zeigen, dass sie geschätzt werden. Empathie am Arbeitsplatz sollte nicht nur vorausgesetzt, sondern intern umgesetzt und von allen im Unternehmen gefördert werden – einschließlich der Führungskräfte.
Ein umfassendes Employee Enablement System wie Zavvy, das Ihre Angestellten nicht nur miteinander verbindet, sondern auch engere Beziehungen fördert, ist essentiell für erfolgreiche Teams. Vereinbaren Sie eine Demo, um mehr zu erfahren.
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